Unter immersive Technologien werden Technologien zusammengefasst, die eine virtuelle Illusion beim Nutzer erzeugen. Ziel ist es nicht nur Realitäten zu erschaffen, sondern Immersion soll dafür sorgen, dass der Nutzer nicht mehr unterscheiden kann, ob er sich in der echten oder in der virtuellen Welt befindet. Durch den hohen Grad an Realität, der auch eine Interaktion mit der Umgebung ermöglicht, wird oft auch von Präsenz gesprochen, weil eine hohe Intensität bei diesem Erlebnis erzeugt wird.
Mitten drin, statt nur dabei
Ein Vorteil immersiver Technologien ist, dass der Virtual Design so ausgelegt ist, dass der Mensch mit der Maschine interagieren kann.
Ein Faktor, damit dies gelingt, ist die Fähigkeit, dass der Computer buchstäblich die Gedanken des Nutzers lesen kann. Eine Steuerung erfolgt nicht mehr etwa mit einem Joystick oder anderen mechanischen Bewegungssteuerungen, sondern der Computer reagiert beispielsweise auf Denkmuster oder kleinste Bewegungen und passt dann die Darstellung daran an. Noch gibt es viele ungeklärte Fragen, etwa wie sich ein Mensch in einem Virtual Design bewegt, dennoch bietet diese Technologie viel Potenzial in den unterschiedlichsten Anwendungsbereichen.
Herausforderungen immersiver Technologien
Bisher setzen nur rund 20 Prozent der Unternehmen immersive Technologien ein. Dafür gibt es unterschiedliche Gründe, wozu in erster Linie die bisher beschränkten Anwendungsmöglichkeiten gehören, jedoch im Vergleich dazu die Kosten sehr hoch sind.
Fast die Hälfte der Unternehmen gibt in Befragungen an, dass die hohen Kosten ein abschreckender Faktor sind. Eine weitere Herausforderung immersiver Technologien ist, dass das Fachwissen in diesem Bereich noch sehr gering ist.
Bisher gibt es nur wenige Experten, die sich mit dem Thema befassen und auch nennenswerte Fortschritte in dem Bereich machen. Vorwiegend konzentriert sich das Expertenwissen auf den akademischen Bereich und in der Privatwirtschaft gibt es bisher zu wenige Fachkräfte. Hinzu kommt der Umstand, dass bisher noch nicht sicher ist, wie sich der Markt in diesem Bereich entwickelt. Viele Unternehmen fürchten, dass sich die Investitionskosten auf lange Sicht nicht amortisieren.
Mögliche Einsatzbereiche
Über 70 Prozent der Unternehmen sind grundsätzlich interessiert an immersiven Technologien. Der Grund dafür ist, dass sich virtuelle Realitäten in den unterschiedlichsten Bereichen einsetzen lassen würden. Dazu gehört in erster Linie der Bereich von Customer Experience. Die Kunden würden in diesem Fall beispielsweise das Produkt vorab im virtuellen Raum selbst testen können.
Dadurch entsteht ein nachhaltiger Eindruck, was den Kaufanreiz erhöhen könnte. Ein weiterer möglicher Einsatzbereich ist unternehmensintern beim Training von Mitarbeitern. Viele Unternehmen können sich vorstellen, diese Technologie im Bereich der Visualisierung von Daten zu nutzen. Ein denkbarer Einsatzbereich ist auch im Bereich Vertrieb, um hier die Absatzwege zu optimieren.
Bisherige Verwendung in der Praxis
In der Praxis wird Virtual Design bereits in der Schulung von Mitarbeitern genutzt. Die Deutsche Bahn nutzt immersive Technologien, um beispielsweise Wagenmeister oder Fahrzeugführer auf ihre Jobs vorzubereiten. Virtuelle Realitäten werden auch in Spielen geschaffen, um den Spielern ein nachhaltiges Erlebnis zu ermöglichen. Vereinzelt ist es sogar möglich, mittels VR-Brille an Konzerten teilzunehmen, ohne vor Ort zu sein.
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